Staatsateliers Wattgasse 56-60, 05. – 16.05.2023
Anna Hofbauer, Franz Amann
Vieles ist gewiß überholt. Mir ist durchaus bewußt, daß ich sowohl im Verhältnis zu den Dingen, für die ich mich interessiere, als auch zu dem, was ich bisher gedacht habe meine Position verschiebe. Ich denke niemals völlig das gleiche, weil meine Bücher für mich Erfahrungen sind, Erfahrungen im vollsten Sinne, den man diesem Ausdruck beilegen kann. Eine Erfahrung ist etwas, aus der man verändert hervor geht.*
Der Eindringling im Staatskünstlerinnenbau Franz Amann und Anna Hofbauer, die dort Einsitzende, zeigen Formen zwischen (Ver)Bau, (Ver)messung, Verteidigung, Angriff, Aufbau, Umformung und Reparatur.
Sie nehmen den Raum als ein Gewebe möglicher Erfahrungen wahr.
Erfahrungen zielen darauf ab, eine Bewegung im Subjekt in Gang zu bringen, um es von sich selbst loszureißen.
Risse erschaffen neue Räume, ermöglichen es, Grenzen zu erfahren oder zu überwinden
Was passiert durch die gemeinsame Adaption (Gestaltung und Umbau von Hofbauers Atelier) zum Ausstellungsraum?
Um in der Situation des Gegenübers gestaltfähig zu bleiben gilt es, diese Freiräume zu entdecken, die sich auch erst durch die gegenseitige Destabilisierung auftun können.
(Lisa Berger, 2023)
___________
*Michel Foucault: Der Mensch ist ein Erfahrungstier, Gespräch mit Ducio Trombadori, 1978