series of 10 b/w silver gelatin prints, 14 x 21,5 cm, 2012
„Ohne Abstand und ohne Kontakt ist kein Objekt möglich“ betitelt Hofbauer eine Fotoserie.
Sie bezieht sich damit auf die Lektüre von Menzius durch Jullien. Tatsächlich ist das „Objekt” eine zugegebene Vereinnahmung durch den westlichen Interpreten: „…wie wir sagen würden” heißt es da bezüglich der Unterstellung dass es eines Objekts bedarf, wo Menzius bloß die Realisierung, bzw. Bewusstwerdung einer verschütteten Natur verhandelt.
Gewohnt ihren Körper als Vorlage für Studien menschlicher Anatomie zu verwenden, zeigt sie uns dieses mal das ihr zur Verfügung stehende Hybrid, das Untersuchungsgegenstand und zugleich Werkzeug ist. Aufrecht und frontal präsentiert sie sich(sic) der Kamera, wobei sie mit den Armen, bzw. Händen sukzessive den äußeren Konturen des/ihres Körpers folgt. Starre Blicke machen das betrachtende und das betrachtete Objekt evident. Hofbauer trifft das Gefühl einer prekären Schwebe in der Zone der nie ganz vollständigen Trennung von Macherin und Gemachtem. Die Geste eines bewussten und unprätentiösen Selbstbezugs verleiht der Figur Integrität, festgestellt im Akt der Wahrnehmung. So kommt das Ding zu sich. Portraitiert wird weniger ein Selbst als ein Apparat. Er offenbart das Kapital der die Kunst ausübenden Berufsgruppe: immer noch sind es menschliche Körper, und erstmals ist es bloß der Ort des Körpers an dem Produktion und Investition stattfinden.
(Auszug aus Gestatten, Hofbauer wie wir sagen würden, Misha Stroj 2012)
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